Verolith: Die neue Qualität der Perlite-Rohstoffe
Verolith®: Die neue Qualität der Perlite-Rohstoffe
In einem neuen Blähverfahren hat Verotec die Beschaffenheit von bisher bekannten Perlit-Hohlkugeln verändert und dadurch ein neues Produkt kreiert.
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Im Querschnitt einer Verolith-Hohlkugel wird die Schaumstruktur mit stabilen Wänden und voneinander getrennten Poren sichtbar. (Vergrößerung 200fach)
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Geschlossen-porige Mikro-Hohlkugel Verolith mit nahezu glatter Oberfläche in der 50fachen Vergrößerung betrachtet.
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Herkömmlich geblähtes Perlit-Kügelchen mit instabiler, offenporiger Oberfläche, 50fach vergrößert.
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Perlit, das mit dem bisherigen Verfahren gebläht wurde, hat eine zerbrechliche und instabile innere Struktur. (Vergrößerung 250fach)
„Wir waren auf der Suche nach einem idealeren Rohstoff für unsere Fassadenprofile. Mit Perlit haben wir ein Ausgangsmaterial gefunden, das unseren Anforderungen hinsichtlich der chemischen Eigenschaften, Verfügbarkeit und Nachhaltigkeit bestens entsprach. In Kombination mit dem neu entwickelten Blähverfahren haben wir zusammen mit einem Technologiepartner nun ein weltweit einmaliges Produkt entwickelt, das in dieser Qualität seinesgleichen sucht,“ beschreiben Gerhard Datismann, Betriebsleiter und Christian Pfeiffer, Leiter Forschung & Entwicklung die Hintergründe der Neuentwicklung.
Im Vergleich zu herkömmlich geblähtem Perlit zeichnet sich der neue Rohstoff „Verolith“ durch eine geschlossen-porige Kugeloberfläche und eine deutlich stabilere innere Partikelstruktur aus. Dadurch nehmen Verolith-Kügelchen weniger Wasser auf, und sind mechanisch wesentlich beständiger als herkömmliche Perlit-Kügelchen (siehe Mickroskop-Aufnahmen).
Nachhaltig gebläht
Seit Ende 2014 stellt der Leichtbauplatten- und Systemhersteller Verotec den neuartigen Rohstoff Verolith in seinem eigenen Rohstoffwerk im bayerisch-schwäbischen Lauingen her. Dabei liegt ihm die umweltfreundliche Produktion am Herzen. Verolith verbraucht mit dem neu entwickelten Verfahren ca. 50 % weniger Energie als beim herkömmlichen Blähprozess von Perlit.
Verarbeitung zur VeroBoard® Leichtbauplatte
Im zweiten Schritt wird Verolith mittels einer speziell für den Fassadenbau entwickelten Rezeptur zu hochwertigen Leichtbauplatten verpresst. Diese bieten die Basis für dreidimensional gefräste Fassadenprofile (z.B. StoDeco Profile) oder dienen als hochwertige und stabile Bauplatten dem Innenausbau von Schiffen oder als Trägerkomponente für den Möbelbau. Durch die geschlossen-porige Struktur von Verolith ist für den Pressvorgang nur wenig Bindemittel nötig. Dies verleiht der Platte wichtige Eigenschaften: Nicht brennbar (Baustoffklasse A2-s1, d0 nach EN 13501) und nur eine geringe Wasseraufnahme. Die stabile Struktur der Mikrohohlkügelchen macht die Platte extrem strapazierfähig und stabil.
In Zukunft soll Verolith auch in anderen Bereichen Verwendung finden, z. B.
- als Basis-Leichtfüllstoff für die Baustoffindustrie, insbesondere zur Herstellung von Bauplatten, wie z.B. VeroBoard® Element
- als Zuschlagstoff für die Bauchemie (z.B. Leichtbeton, Rissfüller, Betonreparaturmörtel, Fliesenkleber, Leichtputze, Spachtelmassen, rutschfeste Bodenbeschichtungen)
- als Zuschlagstoff für Geozement in der Erdölförderung, Erdgasförderung und Thermalwasserförderung
- als Rohmaterial für Faser-Verbundwerkstoffe (z.B. Steinwollefaser, Glasfaser, etc.)
Technische Eigenschaften Verolith 300 | |
Korngröße: | 40-300µm |
Kugelform: | rund bis oval |
Oberflächenstruktur: | geschlossen-porig |
Farbe: | cremeweiß |
Schüttgewicht: | 270 - 340 kg/m3 |
Wärmeleitfähigkeit: | Lambda ca. 0,09 W/M*K |
Temperaturbeständigkeit: | ca. 1200°C |
Herstellungsenergie: | Strom |
Technische Eigenschaften Verolith 450 | |
Korngröße: | 40-300µm, d50: 125 - 150 µm |
Kugelform: | rund bis oval |
Oberflächenstruktur: | geschlossen-porig |
Farbe: | cremeweiß |
Schüttgewicht: | 420 – 480 kg/m3 |
Wärmeleitfähigkeit: | Lambda ca. 0,09 W/M*K |
Temperaturbeständigkeit: | ca. 1200°C |
Herstellungsenergie: | Strom |
Perlit (englisch: perlite) wird in den Geowissenschaften bezeichnet als ein alteriertes (chemisch und physikalisch umgewandeltes) vulkanisches Glas (Obsidian) bezeichnet. Es zählt damit zu den Gesteinen.
Im Laufe der Zeit wird der harte Obsidian durch kleine Risse in fast erbsengroße Glaskügelchen oder -scherben zerlegt. Mit dem Zutritt von Wasser entlang der Risse setzt eine Entglasung ein. Dabei bilden sich aus dem amorphen Glas mikroskopisch kleine Kristalle von Quarz, Cristobalit und Feldspat. Im fortgeschrittenen Stadium der Transformation entsteht ein Lockergestein von bläulich-grüner, bräunlicher oder grauer Farbe.
Die Natur sorgt mit Vulkanaktivitäten für dauernden Nachschub. Deshalb wird Perlit als unerschöpflicher, weltweit verfügbarer Rohstoff bezeichnet. Die bedeutendsten Vorkommen sind im Mittelmeer-Raum (besonders in der Türkei, Griechenland, Sardinien), in Nord- und Mittelamerika, Polynesien, Neuseeland und China zu finden.
Aus Perlit gewonnene Produkte sind problemlos der Natur rückführbar (z.B. zur Bodenverbesserung für Gärtnerei, Landwirtschaft und Kompostierung. Desweiteren zur Belüftung, Dämmung, zur Feuchtigkeitsregulierung und als Zuschlagstoff für Farben, Putze, Kleber, etc.).
Start der Rohstoffproduktion

In der neuen Rohstoff-Produktionsanlage der Verotec GmbH in Lauingen wird seit Ende 2014 der neuartige Rohstoff Verolith hergestellt. Durch die Weiterverarbeitung entstehen hochwertige Leichtbauplatten. Diese bilden die Basis für dreidimensional gefräste Fassadenprofile, den Innenausbau von Schiffen oder als Trägerkomponente im Möbelbau.